„Wir freuen uns, dass wir nach zwei Jahren Pause endlich wieder eine Kerwe haben“, so Bernd Schwinn. „Wir freuen uns alle, dass die Kerwe stattfindet, denn diese bringt die Menschen im Stadtteil zusammen“, betonte auch Bürgermeister Dirk Grunert bei der Eröffnung.

Das sei wichtig, „gerade in der heutigen Zeit. Und hier auch gleichzeitig verbunden mit einem sozialen Engagement: Kaufen Sie Lose. Das ist gut und das hilft weiter.“ Denn auch in diesem Jahr war die Neckarauer Kerwe verbunden mit einer Unterstützungsaktion. Die Ukraine-Hilfe der Matthäuskirche profitiert 2022 von dieser Möglichkeit, wofür sie auch fleißig Lose verkauften. Konfirmandinnen und Konfirmanden bilden mit Geflüchteten aus der Ukraine dabei ein Team. „Genau so wollten wir es haben“, so Pfarrerin Regina Bauer. Zwei Kinderbetreuungen auf dem Almenhof und in der Matthäuskirche, damit die Frauen in die Sprachkurse gehen können, sowie ein Ferienprogramm und medizinische Hilfe sind nur einige Punkte, wofür Lose zu kaufen lohnte. „Dafür sagen wir ganz herzlich Dankeschön“, so Bauer.

Neckarau sei ein bunter Stadtteil mit einem vielfältigen Vereinsleben, attestierte Bürgermeister Dirk Grunert. „Auch für uns als Stadt steht Neckarau immer oben auf der Agenda. Wir kucken immer, wie können wir für Neckarau positive Entwicklungen voranbringen“, berichtete der Bürgermeister, und erinnerte an den Ausbau der Schiller- zur Ganztagesschule und der Luisen- zur Fahrradstraße sowie den jüngsten Bebauungsplan, „um das Grün im Neckarauer Stadtbild zu erhalten“.

„Eigentlich war ja strömender Regen vorausgesagt, aber der Wettergott hat ja mitgespielt, und so sind wir zufrieden“, so Kerwewirt Marco Schüssler von der Kübler & Schüßler Gastro GmbH.

Bei ihrer Kerwe nutzt die Neckarauer Gemeinschaft der Selbständigen (GdS) auch immer die Gelegenheit, Gutes zu tun. Bei den beiden Ziehungen der Tombola gibt es nämlich traditionell nicht nur wertvolle Preise zu gewinnen, der Losverkauf erbringt auch immer einen stattlichen Betrag, der zugunsten eines lokalen und/oder sozialen Projektes geht. In diesem Jahr hat das die Matthäus-Gemeinde zugunsten ihre Engagements für geflüchtete Ukrainer übernommen. Mit großem Erfolg.

2100 Euro waren es am Ende, die für Einzelfallhilfen und das gemeinsame Essen zum Wochenausklang genutzt werden sollen. Die Lose verkauft haben dabei KonfiKinder, Mitglieder des Ältestenkreises und ukrainische Frauen und Kinder (insgesamt 20) aus dem Lukashaus. Auch bei der Verlosung am Sonntag haben ukrainische Kinder auf der Bühne mitgemacht.

Den von der GdS ausgelobten Hauptpreis – eine Wellnessreise - hat übrigens am Ende Monika Judt aus Neckarau gewonnen. Sie und Mann Wolfgang freuten sich sehr.