Im ersten Halbjahr 2023 verzeichnete das Gastgewerbe in Baden-Württemberg nach vorläufigen Angaben des Statistischen Landesamtes ein reales Umsatzplus von 5,1 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Nominal betrug das Plus 15,2 %. Zum Gastgewerbe zählen dabei sowohl Beherbergung als auch Gastronomie. In der deutlichen Differenz zwischen dem nominalen und dem realen Wert spiegeln sich die Preisanstiege infolge höherer Kosten, unter anderem für Energie und Lebensmittel.

Die positive Umsatzentwicklung im Gastgewerbe wurde vor allem von der Beherbergung getragen. Im bisherigen Jahresverlauf von Januar bis Juni 2023 erzielte die Beherbergung ein deutliches Umsatzplus von preisbereinigten 17,7 % (nominal +27,3 %). Die Gastronomie hielt ungefähr das Niveau des Vorjahreszeitraums und verzeichnete ein leichtes Plus von real +1,0 % (nominal +11,5 %). Die Zahl der tätigen Personen im Gastgewerbe insgesamt nahm im ersten Halbjahr 2023 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um +4,3 % zu.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnete das Gastgewerbe im Juni 2023 ein Umsatzminus von preisbereinigten −2,8 % gegenüber Juni 2022. Nominal stieg der Umsatz um +5,6 %. Innerhalb des Gastgewerbes betrug das Umsatzminus in der Beherbergung im Juni 2023 real −4,9 % gegenüber dem Vorjahresmonat (nominal +2,9 %). Das Umsatzminus in der Gastronomie lag real bei −2,0 % (nominal +6,6 %).

Die Zahl der im Gastgewerbe tätigen Personen nahm erstmals im Vergleich zu den Vormonaten ab. Sie sank im Juni 2023 gegenüber dem Vorjahresmonat um −13,1 %. Allerdings war die Zahl der tätigen Personen im Juni 2022 besonders hoch gewesen. Die rückläufige Beschäftigungsentwicklung ist auf die Gastronomie zurückzuführen, dort arbeiteten im Juni 2023 −16,9 % Personen weniger als im Vorjahresmonat. Die Zahl der tätigen Personen in der Beherbergung nahm dagegen um +6,9 % im Vergleich zum Vorjahresmonat zu.

Das Vor-Pandemie-Niveau von 2019 wurde im Juni 2023 weiterhin verfehlt. Der preisbereinigte Umsatz im Gastgewerbe insgesamt lag im Juni 2023 noch −13,4 % hinter dem Wert des Juni 2019. Die Gastronomie verfehlte das Niveau von 2019 real um −14,4 %, die Beherbergung um −4,9 %.