Mitte Januar hatte die Gemeinschaft der Selbständigen (GDS) Neckarau zu ihrem Neujahrsempfang in die Mensa des Johann Sebastian Bach-Gymnasiums eingeladen. Der GDS-Vorsitzende Bernd Schwinn machte auf Vorzüge und Nöte des Stadtteils aufmerksam. Das Problem sei nicht neu, „aber es wird einfach zu wenig gemacht“, so Schwinn beispielsweise zum Thema Fachkräftemangel. Auftragsbücher seien voll, aber auch Neckarauer Betriebe fänden keine Arbeitskräfte oder Nachfolger.
Stadtrat Holger Schmid überbrachte die Grüße von Gemeinderat und Verwaltung und lobte die Veranstaltung: „Lieber hier das persönliche Gespräch suchen und weniger in sozialen Medien unterwegs sein“, sei das Motto. Kerwe und Lange Nacht der Kunst und Genüsse seien als GDS-Veranstaltungen im vergangenen Jahr hervorzuheben, so Schmid weiter. Die Sehnsucht zusammenzukommen sei dabei deutlich geworden und auch in diesem Jahr gebe es etwas zu feiern: nämlich das Jubiläum der GDS Neckarau. Vor 50 Jahren vom „unvergessenen“ Günther Herbert gegründet sei sie bis heute die starke Stimme von Handwerk, Einzelhandel und Dienstleistung. „Das ehrenamtliche Engagement der GDS-Mitglieder leistet dabei einen wichtigen Beitrag dazu, dass Neckarau hat, was alle suchen“, stellte Schmid fest. Nicht umsonst habe der Oberbürgermeister 2024 zum Jahr des Ehrenamtes für Mannheim ausgegeben. „Neckarau lebt – auch besser, als viele andere Stadtteile – mit einer großen Vielfalt an Geschäften“, lobte der selbst selbständige Stadtrat. Gleich zwei Gymnasien gebe es in keinem anderen Stadtteil, „all das macht Neckarau zu einem lebens- und liebenswerten Vorort.“
Auf dem Weg zurück in eine neue Normalität nach Corona sei Neckarau vorangegangen. Besonders hob Schmid in diesem Zusammenhang Rolf Braun hervor: „Hut ab und ich hatte gehofft, Ihnen auch mal in einem größeren Kreis danken zu können“, so der Stadtrat in Richtung des Pilwe-Präsidenten. Beeindruckt habe ihn die Unbeirrbarkeit, mit der Braun den Fasnachtsumzug 2023 in Neckarau durchgezogen habe. „Es ist gut, wenn man auch manchmal die Regeln für sich auslegt und Dinge im Sinne von zivilem Ungehorsam auch einfach mal tut“, pflichtete Festredner Thorsten Riehle seinem Stadtratskollegen in Richtung Rolf Braun bei.
Riehle stellte in seiner Festrede Mannheim als Stadt der Chancen vor und mahnte: „Wer in Frieden und Sicherheit leben darf, vergisst allzu oft sein eigenes Glück.“ Mannheim sei die einzige wahre Weltstadt in Baden-Württemberg. „Und wir müssen auf unsere Demokratie aufpassen und sie beschützen.“ Nur noch 14 Prozent der Deutschen hätten Vertrauen in ihre Repräsentanten. Er selbst habe keine Angst vor rechten Demagogen, aber vor der „schweigenden Mehrheit“, formulierte Riehle. „Nehmen Sie diese Wahl ernst“, beschwor er die Anwesenden angesichts der im Juni anstehenden Kommunalwahl.
Traditionell wird beim Neujahrsempfang der GDS auch vom Heimatverein der Neckarauer des Jahres geehrt. Preisträger Helmut Müller von der gleichnamigen Fleischwarenfabrik war allerdings verhindert. Die NAN werden nachberichten. Heimatvereinsvorsitzender Wolfgang Reinhardt nutzte aber die Gelegenheit anzukündigen, dass am 20. April in der Neckarauer Matthäuskirche anlässlich des 125-jährigen Eingemeindung Neckaraus in die Stadt Mannheim eine kleine Feier stattfinden wird. Auch hier werden die NAN berichten.
Zahlreiche Unternehmer, Vereinsvertreter, Stadt- und Bezirksbeiräte, Melis Sekmen und Konrad Stockmeier (beide MdB) sowie Staatssekretärin Elke Zimmer MdL wohnten dem Empfang bei. Die Band „Goldvogel“ sorgte für einen stimmungsvollen musikalischen Rahmen.
