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Bus- und Straßenbahnfahrpläne werden reduziert

Bus- und Straßenbahnfahrpläne werden reduziert

Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) teilt aktuell mit, sie werde ihr Fahrtenangebot ab Montag, 27. November 2023, „im Busbereich gezielt anpassen und teilweise reduzieren“. Dies sei eine „Stabilisierungsmaßnahme, um den zuletzt häufig auftretenden zahlreichen Fahrtausfällen zu begegnen. Diese ereignen sich aufgrund der angespannten Personalsituation durch den Fachkräftemangel sowie den anhaltend hohen Krankenstand in der Belegschaft und kurzfristigen, technischen Ausfällen.“

Der angepasste Fahrplan bleibt mit Inkrafttreten voraussichtlich bis mindestens Frühjahr 2024 gültig. "Wir konnten in den letzten Wochen nur durchschnittlich 95 Prozent unseres planmäßigen Fahrtangebots durchführen. Über den zurückliegenden Sommer wollten wir den Anspruch, unser in den vergangenen Jahren konstant gewachsenes Angebot auch mit Mehrbelastungen dauerhaft durchzuhalten, nicht aufgeben. Wir sind nun allerdings an einem Punkt, an dem wir im Sinne unserer Fahrgäste Planbarkeit und Zuverlässigkeit in den Vordergrund stellen und unseren Betrieb stabilisieren müssen. Im letzten Winter hat sich gezeigt, dass ein solcher Schritt zwar schmerzhaft ist, aber insgesamt zu einer Stabilisierung des Betriebs beiträgt. Auf eine Art sind die dem zugrunde liegenden Probleme Wachstumsschmerzen des Netz- und Angebotsausbaus. Nun müssen wir uns neu sammeln und konsolidieren, um künftig die Verkehrswende und den nötigen Ausbau des ÖPNV in der Region mit neuer Kraft anzugehen“, erklärt Martin in der Beek, Technischer Geschäftsführer der rnv.

„Leider müssen wir mit diesem Fahrtenkonzept das Angebot wieder etwas verringern. Wir haben uns seit der Coronapandemie hinsichtlich der Belastung unserer Belegschaft fast durchweg im Ausnahmezustand befunden. Häufig sind Kolleginnen und Kollegen außerplanmäßig an ihren Ruhetagen eingesprungen, um das Angebot aufrecht zu erhalten. Die Hoffnung, dass nach dem Ende der Bundesgartenschau in Mannheim, die eine weitere Zusatzanstrengung für all unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedeutet hat, wieder eine gewisse Erholung hinsichtlich des Fahrpersonals und der Fahrzeugverfügbarkeit eintritt, hat sich im vergangenen Monat bedauerlicherweise nicht erfüllt. Dennoch zeigen unsere Personalgewinnungsmaßnahmen Wirkung. Wir blicken auf volle Ausbildungskurse in den nächsten Monaten und großes Bewerberinteresse bei unseren Jobtagen“, erläutert Christian Volz, Kaufmännischer Geschäftsführer der rnv.

Der Stabilisierungsfahrplan im Detail

Die Buslinien in Mannheim und Ludwigshafen werden wie folgt zum Montag, 27. November 2023, angepasst:


Die Linie 37 verkehrt im 30-Minuten-Takt.Buslinie 45 (Mannheim)
Die Linie 45 verkehrt Montag bis Freitag von Rheinau Karlsplatz nur bis Neuostheim.Buslinie 63 (Mannheim)
Die Linie 63 verkehrt Montag bis Freitag nach 9 Uhr nur noch im 30-Minuten-Takt.Buslinie 65 (Mannheim)
Die Buslinie 65 wird eingestellt.Buslinie 66 (Mannheim)
Die Linie 66 wird Montag bis Freitag nach 10 Uhr und Samstag ganztags eingestellt.Buslinie 80 (Ludwigshafen)
Die Linie 80 wird eingestellt, Schülerfahrten bleiben jedoch erhalten.

Auch im Straßenbahnbereich wird ein Stabilisierungskonzept ausgearbeitet, das voraussichtlich ab Sonntag, 17. Dezember 2023, in Kraft treten soll. Darüber wird die rnv rechtzeitig gesondert informieren. Bis zur Umsetzung des Stabilitätsfahrplans im Stadtbahn- und Straßenbahnbereich ist hier aufgrund der angespannten Situation weiterhin mit Fahrtausfällen zu rechnen.

Betriebliche und Personelle Herausforderungen

Die betriebliche Situation bei der rnv war zuletzt stark angespannt. Vor allem die Personalsituation, der Krankenstand sowie sporadische Fahrzeugausfälle führten zu Einschränkungen für die Fahrgäste. Instandhaltungs- und Ausbaumaßnahmen, die sich durch Materialknappheit und -verteuerung aufgrund der Konflikte und der unsicheren globalen Situation verzögerten, sorgten zudem länger für Mehrbelastungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der rnv. In Verbindung mit spontanen Unfällen und anderen Störungen im Verkehrsnetz, die nach wie vor auftreten können, verlor das Fahrtangebot dadurch zuletzt deutlich an Verlässlichkeit.

Gerade in den letzten Wochen und Monaten griff die rnv verstärkt auf Kolleginnen und Kollegen aus der Verwaltung zurück, die eine Fahrberechtigung besitzen und punktuell im Fahrdienst aushelfen können, um beispielsweise Belastungsspitzen im Schülerverkehr aufzufangen.Bereits während der Coronapandemie wurde bei der rnv begonnen, auf sich abzeichnende Personalengpässe zu reagieren. Unter anderem wurden die Anstrengungen bei Ausbildung und Personalgewinnung massiv erhöht. Allerdings sind dies Maßnahmen, die erst nach und nach Wirkung zeigen. Inzwischen verzeichnet die rnv die höchsten Zahlen bei Bewerbungen und Neueinstellungen seit der Gründung des Unternehmens. Die Kurse für angehende Straßenbahnfahrerinnen und -fahrer sind bis weit ins kommende Jahr hinein gut gefüllt und auch bei den Busfahrerinnen und -fahrern gab es zuletzt trotz der schwierigen Arbeitsmarktlage erfreuliche Bewerberzahlen. Allerdings wird es noch einige Zeit dauern, bis die neuen Mitarbeiter einsatzfähig sind. Aus diesem Grund gilt der Stabilisierungsfahrplan mindestens bis Frühjahr 2024.

Feudenheimer SPD-Abgeordneter will Ausfälle nicht hinnehmen und nimmt OB in die Pflicht

Mit Blick auf die dauerhaften Ausfälle und die angekündigte Umstellung auf den 20-Minuten-Takt der Linie 2 von Feudenheim in die Neckarstadt macht der SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Boris Weirauch unmissverständlich klar: „Die Schmerzgrenze der Bürgerinnen und Bürger ist erreicht – die rnv muss zurück zur Zehn-Minuten-Taktung.“ Für Weirauch reicht es nicht aus, dass die rnv monatelang den Missstand im Fahrplan hingenommen hat und nun den 20-Minuten-Takt als Fortschritt verkaufen will: „Es kann nicht sein, dass man mit Verweis auf Personalengpässe immer dieselbe Linienverbindung ausdünnt, und das seit Monaten“, übt der SPD-Politiker Kritik.

„Stadt und rnv müssen sich bewegen. Für die Menschen vor Ort sind die Ausfälle und die Verschlechterung der Taktung keineswegs eine einfache Lappalie, sondern ein echtes Problem. Kinder müssen in die Schule, Patienten zum Arzt, Arbeitnehmer in den Betrieb oder Pendlerinnen zum Bahnhof – sie alle bleiben aktuell auf der Strecke!“ Das will Weirauch nicht weiter hinnehmen und kündigt eine öffentliche Kampagne unter dem Motto „Feudenheim darf den Anschluss nicht verlieren - Schluss mit den Ausfällen auf der Linie 2“ an.

Im Schulterschluss mit den Bürgerinnen und Bürgern will der Feudenheimer Abgeordnete den Druck auf die rnv erhöhen, aber auch Oberbürgermeister Christian Specht in die Pflicht nehmen: „Als Aufsichtsratsvorsitzender der rnv muss er der Geschäftsleitung deutlich machen, dass der aktuelle Zustand nicht hinnehmbar ist.“ Im Wahlkampf habe der OB noch vollmundig Mobilität für alle und eine bessere Taktung bei Bus und Bahn versprochen. „OB Specht darf die Menschen in Feudenheim nicht im Regen und – noch schlimmer – an der Haltestelle stehen lassen“. red/nco

 

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