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Kontroverse Diskussion mit Knalleffekt

Kontroverse Diskussion mit Knalleffekt

Es sei eine „sehr gute Möglichkeit für die eigene Meinungsbildung“, leitete GDS-Chef Bernd Schwinn Mannheims die erste Podiumsdiskussion zur Europa- und Kommunalwahl ein. Im übrigen auch die einzige von Mannheimer Selbständigen organisierte. Und es sollte eine denkwürdige werden. Denn im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Neckarauer Selbständigen gab nicht nur ein Wort das andere, es wurde auch durchaus laut und kontrovers. Aber der Reihe nach. Zur Podiumsdiskussion eingeladen waren die Stadträte Claudius Kranz (CDU), Dr. Bernhard Boll (SPD), Patrick Liebscher (Grüne), Holger Schmid (Mannheimer Liste/Freie Wähler), Dr. Birgit Reinemund (FDP) und Dennis Ulas (LI.PAR.Tie), die – nebenbei bemerkt - im Anschluss einer städtischen Sitzung durchaus pünktlich in Neckarau eintrafen. Im folgenden ergab sich eine Diskussionsrunde, die aufgrund der fortgeschrittenen Zeit am Ende abgekürzt werden musste, aber vorher durchaus Zündstoff bot. Denn die von der GDS vorgegebenen Schwerpunkte hatten es von alleine schon in sich. Besprochen werden sollten: Straßenzustände, Verkehrssituation und Kita-Versorgung in Neckarau sowie gestiegene Gebühren für Veranstaltungen. Die Gebührenanhebung der städtischen Tochterfirma Event & Promotion sei in der Tat „unverständlich“, nahm Birgit Reinemund den Ball auf und versprach: „Wir können Sie von Bürokratie entlasten“.

Zudem brauche die Infrastruktur mehr Stadtteilorientierung; es reiche nicht, „Schlaglöcher einfach zuzuschmieren. „Der hohe Durchgangsverkehr in der Innenstadt Neckarau braucht eine schlaglochfreie, ordentliche Infrastruktur“, pflichtete ihr Claudius Kranz bei. Die Stadt übertreibe an der Gebührenschraube, so Kranz weiter. Und eine im Mobilitätsplan vorgesehene Einspurigkeit der Neckarauer Straße werde man nicht mitmachen. „Die Politik hat vergessen, die Menschen mitzunehmen“, meinte Holger Schmid. Die Neuregelung des Parkens sei eine komplette Katastrophe und beim Klimaschutzaktionsplan seien die „Menschen verarscht“ worden. „Das kann nicht funktionieren“. Dennis Ulas sprach sich für eine Stadt der Stadtteile und das Konzept der 15-Minuten-Stadt aus. Zudem sei es wichtig, Arbeitsplätze im Stadtteil (GKM) zu erhalten, „aber erneuerbar und sauber“. Bernhard Boll betonte: „Wir sind nicht ideologiegetrieben.“ Es gehe um programmatische Zusammenarbeit.

Zeit für eine Fragerunde. GDS-Mitglied und Gast Holger Braunweiler: „Wird Neckarau nicht immer schmutziger?“ Die ML habe für Mülldetektive gesorgt, antwortete Holger Schmid und kündigte an, „härter gegen Müllsünder“ vorzugehen. Bernhard Boll ist überzeugt, sie könne immer verbessert werden, „aber im Großen und Ganzen funktioniert die Stadtreinigung“. Claudius Kranz sagte, er habe selbst am Strandbad Kippen eingesammelt und Patrick Liebscher fragte sich, warum Mittel in die Stadtteile wie den Lindenhofplatz aber nicht in den Neckarauer Markplatz flössen.

Für den „Höhepunkt“ des Abends sorgte allerdings am Ende der Vertreter der Grünen, der mit Blick auf das Mitte-/Rechts-Spektrum überzeugt äußerte, noch spreche man sich dort gegen eine Kooperation mit der Alternative für Deutschland (AfD) aus. Nach der Wahl werde man aber sicher den ein oder anderen Antrag mit Hilfe von AfD-Stimmen durchbringen wollen. „Frechheit“ und „Lüge“ donnerte es darauf von den angesprochenen Parteienvertretern und ein empörter Claudius Kranz drohte gar, die Veranstaltung komplett zu verlassen. Das musste er dann doch nicht, denn kurz darauf war sie sowieso zu Ende. nco

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