Zum ersten Mal wieder ohne Einschränkungen die Lange Nacht der Kunst und Genüsse feiern: Darauf hatten sich alle Beteiligten im Vorfeld gefreut. Von einem „erfreulichen“ Zuspruch sprach dann auch GDS-Vorstand Bernd Schwinn.

Dabei waren es Anfang Oktober noch ganze sieben Teilnehmer. „Da haben wir schon überlegt, ob wir die Lange Nacht überhaupt machen“, berichtete Matthias Schmitt bei der Eröffnung in Lore Herberts vinobanco in der Friedrichstraße. Aber dann wurden es doch noch 19 Teilnehmer, auch wenn es vor Corona noch mal mehr gewesen waren. „Vielleicht normalisiert sich das im nächsten Jahr wieder“, hoffte der GDS-Vize, der auch den Einsatz des Bus-Shuttles lobend hervorhob. „Auch, wenn wir eigentlich gar nicht wollen, dass die Menschen aus Neckarau wegfahren.“

Aber das taten sie leider doch, ob mit dem regulären Shuttle, oder mit dem Angebot des fips. „Es kommen sehr viele Leute – jung und alt – die sich informieren“, berichtet Jennifer Wieder, die mit Kjell Prahl den fips-Bus auf dem Neckarauer Marktplatz betreute. „Eben war eine ältere Dame da, der wir geholfen haben, die App zu installieren“, erzählt sie weiter. Denn: „Das Angebot wird sehr gut angenommen“.

Wer wollte, konnte also auch in andere Stadtteile schauen. Zum Beispiel auf dem Lindenhof, wo bei avendi Werke des vor kurzem verstorbenen Neckarauer Künstler Rolf Ortner bewundert werden konnten. Aber wer in Neckarau blieb, hatte die Wahl zwischen verschiedenen Hotspots wie bei Sven Großkinsky, der den Rheingoldplatz in eine spanische Plaza mit Paella und Fiesta verwandelte, bei Lore Herbert, wo neben einer Ausstellung der jungen Künstlerin Alena Moschinski auch vegane Köstlichkeiten, eine Olivenölverkostung, aber auch eine kleine Modenschau lockten. Und früher oder später hat sich bestimmt jeder Besucher im gemeinsamen Weinkistl/Rauch & Torf-Hof eingefunden. Nach Einschätzung von Weinkistl-Betreiber Martin Leis war es mit 350 bis 400 Besuchern insgesamt „richtig voll“.

„Es ist eine Kunst für sich, in Zeiten wie diesen noch das Schöne zu erkennen und dieses Schöne auch zu bewahren“, hatte Melis Sekmen, MdB der Grünen, bei der Eröffnung der Langen Nacht der Kunst und Genüsse gesagt und einen Dank an die Gemeinschaft der Selbständigen gerichtet, „dass sie das heute wieder auf die Beine gestellt haben und dafür sorgen, dass wir das Schöne bewahren können.“ Das verdiene „eine ganz große Wertschätzung, das ehrenamtlich neben dem Job noch zu machen“, lobte Sekmen. Und auch die Interessengemeinschaft Lange Nacht bedankte sich bei allen Besuchern, Teilnehmern und Sponsoren „für eine tolle Veranstaltung 2022“.

Blick in die Zukunft: Die nächste Lange Nacht der Kunst und Genüsse findet am 4. November 2023 statt.